Spinat

Iss deinen Spinat, dann wirst du so groß und stark wie Popeye. So ist meine Generation aufgewachsen.

Nach dem Vorbild Popeyes, der durch tägliches Essen von Spinat ungeheuere Kräfte entwickelt, wollten viele Eltern ihren Kindern etwas Gutes tun. Angeblich habe der Spinat einen extrem hohen Eisengehalt, also: Auf den Mund und hinein damit!

Obwohl der Mythos vom extrem eisenreichen Spinat, der laut alten Nährwertangaben 35 mg Eisen in 100 g enthalten solle, auf einem Druckfehler beruht, hält er sich mancherorts hartnäckig bis heute. In Wirklichkeit enthält 100 g frischer Spinat ca. 3,5 – 4,1 mg Eisen und ansonsten fast ausschließlich Wasser.

Zugegeben, das ist auch sehr viel, wenn man ihn beispielsweise mit Karotten (2,1 mg Eisen in 100 g), Tomaten (0,5 mg) oder Grünkohl (ca. 1,9 mg) vergleicht.

TCM

Spinacia oleracea besitzt laut TCM eine kühle Thermik, bitter-süßen Geschmack und wird den Funktionskreisen Leber, Dickdarm, Niere, Milz, Herz zugeordnet.

Er wirkt tonisierend auf das Yin ( Säftemangel, Trockenheit, Durst, Diabetes mellitus, Unruhe) und Blut (vor allem das Leber- und Herz-Blut), indem er einerseits Hitze eliminiert und Blut kühlt, was ihn zum Beispiel zu einem idealen Nahrungsmittel macht bei Hitze-Symptomen wie Blutungen (Nase, Darm), Entzündungen (Haut), Ekzemen, Herpes Simplex oder Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe und Augenrötung (aufgrund von Yin-Mangel).

Seine verdauungsfördernde Wirkung entfaltet er durch Tonisierung des Qi bei Leber-, Milz- bzw. Pankreasfunktionsschwäche, die sich u.a. in Obstipation manifestiert, indem er den Stuhlgang reguliert und den Stuhl gleitfähig macht.

Diese Verwendungen decken sich mit der mittelalterlichen Humoralpathologie wie sie in den Tacuina sanitatis überliefert ist. Bei diesen Handschriften handelt es sich um Hausbücher, in denen das gehobene Bürgertum oder der Adel nachschlagen konnte, welche Nahrungsmittel für welche Personengruppen und in welchen Gegenden nützlich sind. Der Spinat wird dort auch als Heilpflanze beschrieben, die u.a. bei Blähungen, Verstopfung, Nierensteinen, Fieber, Entzündungen von Darm, Leber und Lunge eingesetzt wurde.

Einziger Wermutstropfen: Der Spinat ist nicht jedermanns Geschmack und er enthält Oxalsäure, weshalb er bei Entzündungen der Nieren, Nierensteinen oder Gicht auf dem Speiseplan nicht zu empfehlen ist. Ebenso sollte er laut TCM auch bei Schwangerschaft aufgrund seiner doch starken entwässernden Wirkung vermieden werden.

Zudem enthält Spinat enthält viel Nitrat, das selbst nicht schädlich ist, jedoch durch falsche Behandlung zu Nitrit umgewandelt werden und in Verbindung mit sekundären Aminen krebsfördernd wirken kann.

Wie kann man die Bildung von Nitrosamin vermeiden?
  • Freilandware aus biologischem Anbau kaufen, sie enthält durch den Verzicht auf Kunstdünger weniger Nitrat, wobei das Sonnenlicht den Umbau von Nitrat zu pflanzeneigenem Eiweiß fördert.
  • Dicke Stängel und große Blätter entfernen, vor allem für Salate oder Smoothies nur die jungen Blätter verwenden.
  • Durch Garen kann der Nitratgehalt um bis zu 70 Prozent gesenkt werden. Kochwasser nicht weiterverwenden.
  • Spinat sofort nach dem Kochen servieren, denn durch langes Warmhalten entsteht besonders viel Nitrit. Nicht aufwärmen.
  • Die beste Beilage sind Kartoffel, weil sie viel Vitamin C enthalten, das die Bildung von Nitrosamin hemmt.

—> Weiterführende Infos

Kartoffelpüree mit Spinat

Ertrag: 2 Personen
ACHTUNG: Bitte bei Erhöhung der Portionenmenge auf die Gesamtfüllmenge deines Mixtopfes sowie auf eine ev. Anpassung der Kochzeit achten!

Zutaten

  • 500 g Kartoffel (mehlig, geschält, in Stücken)
  • 200 g Gemüsebrühe
  • Muskatnuss
  • Kräutersalz

Spinat

  • 300 g Blattspinat
  • 20 g Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4-8 g Olivenöl
  • etwas Gemüsebrühe
  • Muskatnuss
  • Kräutersalz

Zubereitung

  • Zwiebel und Knoblauch in den Mixtopf geben und 5 Sek./ Stufe 5 zerkleinern. In Schüssel umfüllen. Mixtopf spülen.
    20 g Zwiebel, 2 Knoblauchzehen

Kartoffelpüree

  • Schmetterling einsetzen.Kartoffeln, Gemüsebrühe in den Mixtopf geben und 35 Min./ 95°C/ Linkslauf/ Stufe 1 garen.
    500 g Kartoffel, 200 g Gemüsebrühe

Spinat

  • Währenddessen Knoblauch-Zwiebelmischung mit Öl in einem Topf anschwitzen.
    20 g Zwiebel, 4-8 g Olivenöl, 2 Knoblauchzehen
  • Spinat und etwas Gemüsebrühe zugeben. Im Topf zusammenfallen lassen und mit Muskatnuss und Kräutersalz abschmecken.
    Muskatnuss, Kräutersalz, 300 g Blattspinat, etwas Gemüsebrühe

Kartoffelpüree

  • Fertig gekochte Kartoffeln mit Muskat und Kräutersalz abschmecken und 30 Sek./ Stufe 3 pürieren. 
    Muskatnuss, Kräutersalz

Notizen

Alternativ: Wenn du den Schmetterling nicht zur Hand hast, kannst du das Püree natürlich auch mit dem Mixmesser machen. Allerdings wird es dann feiner und ein bisschen patziger.