Der Echte Galgant (Alpinia officinarum) fand ab dem 9.Jh. durch arabische Händler aus Asien den Weg nach Europa. Galgant ist mit dem Ingwer verwandt und wirkt auch ähnlich dem Ingwer erwärmend, trocknend, entschleimend, blutbewegend, entkrampfend, antiviral und allgemein harmonisierend. Hildegard nannte ihn begeistert das „Gewürz des Lebens“ und hatte damit nicht so Unrecht, denn der Galgant wirkt laut TCM nicht nur auf Magen-Milz-Leber-Galle, sondern auch auf Lunge, alle Drei-Erwärmer und vor allem das Herz.
Wer Herzweh hat und wer im Herz schwach ist, der esse viel Galgant und es wird ihm wieder besser gehen.
Hildegard
Der Galgant bewegt. Laut TCM vor allem das Herz-Blut und wirkt so bei funktionellen Herzbeschwerden psychosomatischen Ursprungs und Angina Pectoris. Ein gestörter Schlaf-Wachrhythmus, Ängste, die im Herzen gespürt werden, Verkrampfungen im Bauchraum aufgrund ständiger Sympathikus-Dominanz sind beispielhafte Wirkungsfelder dieser Wunderknolle, die deshalb auch Bestandteil vieler Nervenstärkungsmittel ist.
Wer im Rücken oder an der Seite Schmerzen hat, der siede den Galgant in Wein und trinke ihn oft.
Ganz allgemein wurde dem Galgant eine aphrodisierende und auch lebensverlängernde Wirkung zugesprochen, weshalb es sich auch heute noch lohnt, ihn täglich in der Küche anzuwenden. Du kannst ihn grundsätzlich überall anstelle von Ingwer verwenden, er passt in Eintöpfe, statt Pfeffer in Fleisch- und Gemüsegerichte und vor allem auch in würzige Kekse. Oder du versucht einmal anstelle einer Tasse Kaffee oder eines anderen beliebten Aufputschgetränks, das Bullenkräfte verlieht, eine Messerspitze Galgant direkt auf die Zunge. Galgant verleiht Flüüügel.
