Bärwurz-Birnhonig-Kur

„…Das ist das köstlichste Latwerge und wertvoller als Gold und nützlicher als das reinste Gold, weil es die Migräne vertreibt…

…und die Dämpfigkeit mindert, welche rohe Birnen in der Brust des Menschen machen, und alle Fehlsäfte im Menschen vertilgt und den Menschen so reinigt, wie man einen Topf vom Schimmel reinigt.“ (Hildegard von Bingen, PL 1218, zitiert nach Dr. Gottfried Hertzka)

Hildegard empfiehlt eine Kur mit dem Bärwurz-Birnhonig in der Birnenzeit, also im Herbst, du kannst diese schonende und sanfte Darmreinigung auch öfters das ganze Jahr über machen. Sie eignet sich auch -gemeinsam mit dem Verzicht auf Alkohol und Kaffee -sehr gut zum Einstimmen auf das gemäßigte Dinkelfasten oder eine andere Fastenkur.

Mittlerweile ist die benötigte Gewürzmischung online und in vielen Bio-Läden erhältlich, wenn du sie aber selbst herstellen möchtest, so benötigst du für 1 kg Birnen:

  • 25g Bärwurzpulver
  • 20 g Galgant
  • 15 g Süßholz
  • 10 g Bohnenkraut .

Das reicht für eine dreiwöchige Kur, bei der du 1 TL nüchtern vor dem Frühstück, 2 TL nach dem Mittagessen und 3 TL vor dem Schlafengehen zu dir nimmst. Das Pulver kannst du auch alleine einnehmen, dann 1 Msp. vor dem Frühstück, 2 Msp. nach dem Mittagessen und 3 Msp. vor dem Schlafengehen, allerdings kann das für empfindlichere Systeme (wie zB. mich (-:) eine Rosskur sein. Sanfter und schonender ist meiner Erfahrung nach der Birnhonig.

Bärwurz-Birnhonig
"Das ist das köstlichste Latwerge und wertvoller als Gold."
>>> Rezept

Bärwurz

Bei der Bärwurz (lat. Meum athamanticum) handelt es sich um einen Doldenblütler, den du auf mageren Wiesen und in lichten Laubwäldern im Mittelgebirge findest.

Die Bärwurz wird auch Mutterwurz, Herzwurz, Dillblattwurz oder Wilder Fenchel genannt, was Hinweise auf ihre Verwendung gibt. Die zerriebenen feingliedrigen, dunkelgrünen Blätter riechen intensiv nach Anis, weshalb die Bärwurz gerne in Salaten, Quarkgerichten, Kräuterbutter, Suppen, Soßen und Gemüsegerichten verwendet wird. Bekannt ist auch der Bärwurz-Schnaps, ein Kräuterlikör aus dem Bayrischen Wald, der die Verdauung und den Stoffwechsel anregt.

Bildquelle:https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13555898

Zusätzlich steht bei Hildegard:

Der Bärenfenchel ist warm und hat trockene Grünkraft. Wer GICHT hat, der esse das Pulver mit Brot und wer GELBSUCHT hat, zerstoße die Wurzeln in (Wein-)Essig und esse sie so. Dann bereite er auch mit diesem Essig eine Suppe und er wird geheilt.

PL 1185 A, zitiert nach Dr. Gottfried Hertzka

Das „Bär“ in Bärwurz könnte aus ihrer ursprünglichen Verwendung als Frauenheilpflanze – u.a. zur Erleichterung der Geburt- stammen. Eine andere Erklärung leitet den Namen vom Bären her, der im Frühling gerne nach der Wurzel gräbt und das fenchelartige Laub liebt. Außerdem erinnert der Faserschopf am Blattgrund der Pflanze an das zottelige Fell eines Bären.

Achtung!

Wenn du die Bärwurz selbst sammeln möchtest, solltest du dir bei der Bestimmung wirklich ganz sicher sein, denn es gibt sehr viele unangenehme Verwandte, mit denen du sie verwechseln kannst. Zur genauen Bestimmung verwende ich das kleine Büchlein von Rita und Frank Lüder: Doldenblütler von Pastinakengemüse bis Schierlingsbecher. Ansonsten empfiehlt es sich, die Bärwurz im Garten anzupflanzen, so wie es schon im Mittelalter üblich war. Sicher ist sicher.

Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27838200