Hafer ist eine europäische Getreideart, die aus der Pflanze Avena Sativa gewonnen wird, einem „Unkraut“, das bereits in der Bronzezeit in den Feldern von Urweizen (Emmer) vorkommt.

Mit seinem hohen Eiweiß-Anteil und Gehalt an natürlichen Fetten (mehrfach ungesättigten Fettsäuren Öl- und Linolsäure) übertrifft Hafer alle anderen Getreidesorten und ist außerdem eine hervorragende Quelle für Eisen, komplexe Kohlenhydrate und B-Vitamine. Einzigartig machen den Hafer aber auch seine Ballaststoffe, hier vor allem der lösliche Ballaststoff Beta-Glucan, der die Darmtätigkeit fördert, das Herz-Kreislaufsystem stärkt und den Blutzucker- und Cholesterinhaushalt reguliert.

Hafer und Blutzucker

Der in den nördlicheren Breiten übliche warme Haferbrei oder Porridge zum Frühstück macht also Sinn, wenn du deinen Blutzuckerspiegel am Vormittag auf einem gesunden Niveau halten möchtest. Die Verdauung kommt in Schwung und in einen gesunden Rhythmus.

Bei Insulinresistenz empfehlen die Ernährungsdocs einen Hafertag pro Woche und bei Diabetes mellitus Typ 2 eine mehrtägige Haferkur. Wenn dich das näher interessiert, dann schau —>

Grundsätzlich ist Hafer glutenfrei, allerdings wird er hauptsächlich neben Weizenfeldern angebaut und nach der Ernte auch oft in denselben Anlagen verarbeitet, weshalb es zu Kreuzkontaminationen kommen kann. Deshalb ist im Handel auch extra als glutenfrei gekennzeichneter Hafer erhältlich. Doch selbst bei glutenfreiem Hafer kann es bei sehr empfindlichen Menschen zu Problemen kommen, weil Hafer das Prolamin Avenin enthält. Diese Eiweißbestandteile können in der glutenfreien Ernährung bis zu einer gewissen, abgestimmten Menge am Tag verwendet werden, aber es gibt Menschen, die sehr sensibel darauf reagieren.

Hafer und TCM

Hafer zählt zu den wichtigsten Getreidesorten in der TCM und gehört zum Element Metall mit einem besonderen Bezug zu Milz, Magen, Lunge und Dickdarm. Als wärmendes Getreide mit süß – bitterem Geschmack stärkt es die Verdauung, das Immunsystem und allgemein unser Qi und nährt dein Yin und Yang.

Du kannst Hafer klassisch als Flocken oder gemahlen als Hafermehl oder Haferschrot verwenden.

Wenn du in Teigen Weizenmehl durch Hafermehl ersetzen willst, brauchst du nur drei Viertel der ursprünglichen Menge. Allerdings musst du dabei berücksichtigen, dass Hafermehl nicht gut klebt, d.h. ein Teig als bloßem Hafermehl wird eine sehr zähe Geschichte.

Auf der anderen Seite macht etwas Hafermehl dein Porridge aus selbstgequetschten, kernigen Flocken erst richtig cremig. Oder du verwendest gleich die feinblättrigen aus dem Laden, die vor dem Quetschen zerkleinert werden, wodurch sie eine zartere und cremigere Konsistenz erhalten. Schmelzflocken werden übrigens aus Hafermehl gepresst.

Als Abkochung/ Dekokt wecken geröstete Haferkörner die Lebensgeister und 2 Esslöffel auf 1/2 l Wasser stärken deine Abwehrkraft.

Im Folgenden findest du ein paar Beispielrezepte, wie du dieses wertvolle Getreide in deinen täglichen Speiseplan einbauen könntest. Aufpassen musst du nur, wenn sich bei dir Hitzesymptome bemerkbar machen. Wenn du beispielsweise unter Sodbrennen oder Gastritis leidest, entzündete Pickel hast oder wenn du schnell schwitzt, dann verwende lieber Dinkel,- Hirse- oder Reisflocken für dein Porridge.